New Work, Generation Z und mitarbeiterzentrierter Personalarbeit bei harry’s home

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Spannende Themen und intensiver, branchenübergreifender Austausch beim 3. HR-Talk der Zukunftsregion Steyr

Im inspirierenden Ambiente des harry’s home Steyr fand das dritte HR-Talk-Frühstück des Netzwerks Zukunftsregion Steyr statt. Das beliebte Format brachte erneut Geschäftsführer:innen, HR-Verantwortliche und Interessierte zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen in der Arbeitswelt auszutauschen – praxisnah, branchenübergreifend und zukunftsorientiert.

Ein Frühstücksformat mit Weitblick

„Mit dem HR-Talk greifen wir den Wunsch vieler Unternehmen auf, HR-Wissen nicht nur zu teilen, sondern gemeinsam weiterzuentwickeln“, betonte Daniela Zeiner, Leiterin des Netzwerks, bei der Eröffnung. Gemeinsam mit Gastgeber Lukas Altenburger, Hoteldirektor von harry’s home Steyr, begrüßte sie rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Bildung, Sozialwirtschaft, Verwaltung und Medien. Im Rahmen der Veranstaltung stellte Zeiner außerdem Ursula Rakowetz als neues Mitglied im Netzwerk vor. Sie wird künftig ihre langjährige Erfahrung im Bereich HR-Entwicklung einbringen.

Strategische Personalarbeit in der Hotellerie

Den inhaltlichen Auftakt des Morgens gestaltete Laura Radi, HR Business Partnerin bei Harry’s home & Adler Hotels. In ihrem Impuls „Human Relations in einer expandierenden Hotelkette“ zeigte sie, wie strategische Personalarbeit in einem wachstumsstarken Familienunternehmen umgesetzt wird. Radi gab Einblicke in eine moderne HR-Struktur, in der Prozesse wie Recruiting, Onboarding und Entwicklung nicht nur digitalisiert, sondern auch gezielt auf die Anforderungen unterschiedlicher Berufsgruppen abgestimmt sind. Allein im April wurden 763 Bewerbungen bearbeitet – fast vollständig durch eine Kollegin im Recruiting.

„Unsere Mission lautet, nicht nur zu wachsen – sondern ein Zuhause zu bieten, für Gäste und für Mitarbeitende“, betonte Radi. Sie ist Teil eines fünfköpfigen HR-Teams, das als Talente-Entdecker:innen, Transformationsbegleiter:innen, Vertrauenspersonen und Wissensvermittler:innen agiert. Im Zentrum stehen nicht administrative Abläufe, sondern die aktive Mitgestaltung – etwa durch eine eigene Academy, digitale Onboarding-Modelle oder Leadership-Trainings. 2025 liegt der Fokus auf dem Onboarding: Ziel ist es, neue Mitarbeitende gezielt einzuarbeiten und die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit weiter zu erhöhen – aktuell liegt diese bei 2,2 Jahren und damit leicht über dem Branchenschnitt von 1,5 Jahren.

Was junge Menschen heute wirklich erwarten

Katrin Hintermeier, Senior Managerin bei Deloitte Consulting, stellte zentrale Erkenntnisse aus dem aktuellen Deloitte Gen Z & Millennial Survey 2025 vor. In Österreich sind die Lebenshaltungskosten derzeit die größte Sorge der jungen Generation: 27 % der Gen Z und 44 % der Millennials sehen hier ihre stärkste Belastung – gefolgt von mentaler Gesundheit, Menschenrechten und politischer Instabilität.

Beeindruckend: 44 % der Gen Z und 47 % der Millennials haben bereits einen Job verlassen, weil sie keinen Sinn in ihrer Tätigkeit sahen. Ebenso wurden Bewerbungen abgelehnt, wenn die Werte eines Unternehmens nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmten. Nur 7 % der österreichischen Millennials streben noch aktiv eine Führungsposition an – Work-Life-Balance, finanzielle Sicherheit und persönliche Erfüllung stehen im Vordergrund. „Sinn kann vieles sein – Hauptsache, er ist echt. Die Generation Z merkt, wenn es nur Fassade ist“, so Hintermeier. Arbeitgeber müssten heute nicht die Welt retten, „aber sie sollten einen Unterschied machen, der spürbar ist.“

Download Deloitte Gen Z & Millennial Survey

New Work: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Wie New Work erfolgreich gestaltet werden kann, zeigten Ursula Rakowetz (HR ENTWICKLUNGSRAUM - HR Consulting | Leadershiptraining | Coaching) und Carina Straßmayr (Leadership Coach, Psychologin & HR Consultant) in ihrem Beitrag „Neue Arbeitswelt – ist New Work in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderung noch relevant?“

Sie machten deutlich, worauf es wirklich ankommt: auf einen spürbaren Beitrag zur Wertschöpfung, echtes Interesse an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden sowie auf Dialog und Partizipation bei der Gestaltung der Maßnahmen.

„New Work heißt nicht Kicker-Tisch, sondern die ernst gemeinte Frage, wie eine Win-win-Situation zwischen Unternehmenserfolg und dem Erfolg der Mitarbeitenden hergestellt werden kann“, erklärte Straßmayr.

Arbeit werde vor allem dann als sinnvoll erlebt, wenn Menschen:

  • einen konkreten Beitrag zur Wertschöpfung leisten können - also zum großen Ganzen,
  • mit ihren individuellen Stärken arbeiten,
  • Einfluss auf ihre Aufgaben haben,
  • Wertschätzung erfahren
  • und in einem guten Miteinander agieren.

Die beiden Vortragenden stellten zentrale Reflexionsfragen in den Raum, die sich Unternehmen heute stellen sollten:

„Passen unsere Maßnahmen zu unseren strategischen Zielen – und fördern sie gleichzeitig Motivation und Gesundheit? Und: Welches Wertschöpfungsproblem wollen wir eigentlich lösen?“ Nur wer diese Fragen klar beantworten kann, sollte in die Umsetzung gehen. New Work sei dann wirksam, wenn die Maßnahmen zur Organisation und zum jeweiligen Arbeitsumfeld passen. „Nicht alles ist überall sinnvoll – es geht darum herauszufinden, was im konkreten Kontext wirkt“, so Rakowetz.

Weiterdenken in Breakout-Gruppen

In drei themenspezifischen Breakout-Gruppen wurde anschließend vertieft diskutiert – zu den Themen Employee Lifecycle bei harry’s home, zum Generationenverständnis in der Arbeitswelt und zu konkreten Wegen, wie sinnstiftende Arbeitsbedingungen gestaltet werden können.

Ein Format, das inspiriert

„Es ist inspirierend zu sehen, wie viel Offenheit, Erfahrung und Lernbereitschaft hier aufeinandertreffen“, sagte Daniela Zeiner zum Abschluss. Der HR-Talk habe einmal mehr gezeigt, wie wertvoll der branchenübergreifende Dialog in der Region ist – besonders bei Themen, die viele betreffen.

Download Präsentationsfolien

Präsentation Zukunftsregion Steyr

Präsentation harry's home - Lukas Altenburger und Laura Radi

Präsentation deloitte - Katrin Hintermeier

Präsentation Ursula Rakowetz und Carina Straßmayr
 

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